Klimaneutral - La Biosthétique
Um den Klimawandel zu drosseln, braucht es Massnahmen auf allen Ebenen. Wie es funktionieren kann, hat die Traditionsfirma La Biosthétique gezeigt.
Mit dem Projekt „Klimaneutraler Salon“ geht der Branchen- Pionier einen zukunftsweisenden Schritt weiter und setzt so ein inspirierendes Zeichen für alle. In enger Zusammenarbeit mit anerkannten Beratern von ClimatePartner ist es gelungen, CO2 in allen Unternehmensbereichen des Standorts Pforzheim und Baar, sowie in La Biosthétique Salons zu reduzieren und zu vermeiden. Ziel ist es, den grösstmöglichen Beitrag zum Schutz des Klimas zu leisten. Bereits zwei Wochen nach Projektstart arbeiteten mehr als 100 La Biosthétique Partnersalons klimaneutral. Heute sind es bereits mehr als 400 Salons in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Wir haben bei Dr. Christian Ader von der Geschäftsleitung Forschung, Entwicklung und Produktion von La Biosthétique nachgefragt.
Herr Dr. Ader, was ist der Hintergrund dieses bislang einzigartigen Projekts?
Wenn wir den Klimawandel eindämmen möchten, müssen wir jetzt aktiv werden! La Biosthétique agiert als Familienbetrieb bereits in der dritten Generation nachhaltig. Daher war es für uns selbstverständlich, dass wir uns als Unternehmen ganzheitlich klimaneutral aufstellen müssen und wollen. Dies ist uns bereits gelungen. In der starken Gemeinschaft mit unseren Salonpartnern können wir jedoch noch viel mehr erreichen. Daher haben wir mit ClimatePartner das Pionierprojekt „Klimaneutraler Salon“ geschaffen. Das bedeutet, dass jeder unserer Salonpartner aktiv Klimaschutz betreiben kann. Ein Beispiel: Ein Friseursalon durchschnittlicher Grösse generiert etwa 10 Tonnen CO2 pro Jahr. Zum Vergleich: Am Unternehmensstandort Pforzheim produziert La Biosthétique ca. 2.500 Tonnen jährlich. Das bedeutet: Wenn wir nur 250 Salons für dieses Klimaprojekt gewinnen können, erzielen diese Salons in der Summe bereits einen vergleichbar positiven Effekt auf unsere Klimabilanz wie unser gesamter Firmenstandort. Daran sieht man, dass wir als Partner zusammen deutlich mehr für den Klimaschutz erreichen können als nur einer allein – kraftvoll und unabhängig.
Was genau bedeutet „klimaneutral“ für einen Salon oder ein Institut?
„Klimaneutral“ bedeutet, dass der Salon mit drei Schritten dafür sorgt, dass durch die Ausübung der täglichen Arbeit kein zusätzliches CO2 in die Atmosphäre unserer Erde gelangt. Im ersten Schritt schafft er Transparenz und untersucht, an welchen Stellen im Salon wieviel CO2 entsteht. Diese Analyse machen wir gemeinsam mit ClimatePartner für unsere Salonpartner. Im zweiten Schritt handelt der Salon im Alltag so, dass CO2-Emissionen, wo möglich, vermieden werden. Hierbei hilft natürlich ein starkes Umweltbewusstsein, aber auch unsere konkrete Liste mit „9 goldenen Regeln“. Es handelt sich dabei um Massnahmen wie zum Beispiel Ökostrom, Mülltrennung, ein reduzierter Wasserverbrauch oder die optimale Beleuchtung. Diese Bausteine können im Salon auch wirklich umgesetzt werden und sind im Alltag praktikabel. Im dritten und letzten Schritt unterstützen die teilnehmenden Partnersalons ein Waldschutzprojekt in Peru. Dadurch wird das CO2, welches im Salon nicht vermieden werden kann, ausgeglichen. Es ist wichtig zu wissen, dass Klimaschutz kein lokales, sondern ein globales Thema ist. Daher ist es tatsächlich möglich, durch den Erhalt von Wäldern in anderen Erdteilen eigene Emissionen auszugleichen, um so in Summe klimaneutral zu werden.
Warum unterstützen Sie Waldprojekte?
Die Wissenschaft sagt uns, dass wir Menschen in diesem Jahrzehnt beim Klimaschutz grosse Fortschritte machen müssen, damit das Klima auf unserer Erde für die nächsten Generationen vorhersagbar und erträglich sein kann. Aktives Vermeiden von CO2 ist dabei sicher das wichtigste Mittel. Reduktion allein wird aber nicht ausreichen. Nur mit zusätzlichen, streng überwachten Klimaprojekten, wie zum Beispiel unserem Waldschutz in Peru, erhöhen wir die Chance, dass wir erfolgreich gegen den Klimawandel agieren können. Dies hat die Weltgemeinschaft seit dem Kyoto-Protokoll erkannt und zuletzt 2015 bei der Klimakonferenz in Paris wieder deutlich gesagt. Daher folgen unsere drei Schritte „analysieren, vermeiden, ausgleichen“ der Klimaschutz-Empfehlung der Vereinten Nationen.
Wie kann ein Salon klimaneutral werden?
Jeder Salonpartner kann unkompliziert mitmachen, indem er sich bei seinem Ansprechpartner unseres Aussendienstes anmeldet. La Biosthétique verdient nichts am Projekt, weil wir aus Überzeugung handeln. Kosten entstehen neben der Umsetzung der Massnahmen im Salon vor allem durch die Unterstützung des Waldschutzprojektes in Peru. Für die Salons ergeben sich so ungefähre jährliche Kosten von ca. 2 – 3 Franken pro Quadratmeter Salonfläche sowie ca. 3 – 4 Franken pro Mitarbeiter. Diese Berechnung berücksichtigt durchschnittliche Werte für Strom, Energie, Wasser sowie Mitarbeiteranfahrt. Sollte ein Salon bereits Ökostrom beziehen, würden sich die Kosten pro Quadratmeter entsprechend verringern.
Text: Ursula Borrer
Fotos: La Biosthétique (5)