Von unschätzbarem Wert
Massage-Kompetenz als Stärke erkennen und nutzen
Massagen sind ein Highlight fast aller Kosmetikkonzepte. Obwohl ihre Einsatzmöglichkeiten vielfältig sind, schöpfen nicht alle Institute das Potenzial voll aus. Spezialisieren Sie sich und geben Ihrem Angebot den persönlichen Touch.
Massagen begleiten uns Menschen schon eine sehr lange Zeit. Kaum eine andere Anwendung vermag es, Wohlbefinden und Wirkung derartig zu vereinen. Die ersten spezifischen Handgriffe, die den heutigen Massagetechniken ähneln, wurden bereits 2 600 v. Chr. in China aufgezeichnet. Mit einer Kombination von Kräutern und Ölen haben chinesische Mediziner und Heiler schmerzende und unbewegliche Körperstellen behandelt.
Der griechische Arzt Hippokrates brachte die Lehre der Massage dann nach Europa und nutzte sie, um die Schmerzen seiner Patienten zu lindern. Die Anwendung von Massagegriffen liegt seit jeher in der Natur des Menschen. So fangen wir bei Schmerzen oder Blockaden automatisch an, die betroffenen Stellen zu drücken und zu kneten. Diese Form der Selbsttherapie ist in den letzten Jahrhunderten in viele verschiedene Richtungen weiterentwickelt worden, sodass wir uns heute eines breiten Spektrums unterschiedlicher Massagearten und -praktiken bedienen können.
Hin zu ganzheitlicher Harmonie
Die orthopädische Anwendung als klassische Schmerztherapie ist längst nicht mehr das einzige Einsatzgebiet der Massage. Wellness-Behandlungen für das pure Wohlempfinden, die Regulierung von Blockaden sowie und Anti-Aging- Anwendungen sind in Instituten und Spas beliebte Dienstleistungen. Besonders der Bereich der Gesichtsmassage hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt und ist eine lukrative Ergänzung der klassischen Gesichtsbehandlung. Bioenergetische Massagen ähneln in ihrer Wirkung der Akupunktur. Sie helfen bei Stress, andauernder Müdigkeit, Kopfschmerzen und Verspannungen. Durch die Stimulierung bestimmter Punkte im Gesicht wird vermehrt positive Energie freigesetzt, welche Gesundheitszustand und Stimmung verbessert. Erstaunlich sind auch die sofort sichtbaren Wirkungen einer Gesichtsmassage. Wird sie gezielt und richtig angewendet, steigert sie die Durchblutung der Haut, mildert Schwellungen und regt die Entgiftung des Körpers an. Die Muskeln werden „trainiert“, die Zellen werden wieder in Schwung gebracht und das Immunsystem wird gestärkt. Das Ergebnis ist bereits nach einer Anwendung sichtbar: Der Teint wirkt erholt, die Haut wird aufgepolstert und kleinere Fältchen erscheinen gemildert.
Durch eine gezielte und regelmässige Massage bei der Kosmetikerin werden die Gesichtszüge längerfristig entspannt, die Festigkeit des Gewebes wird unterstützt. Der verjüngende Effekt ist nach mehrfacher Anwendung noch sichtbarer, was die Kundin schnell überzeugt. Das Gefühl, sich etwas Gutes zu tun, intensiviert das positive Erlebnis im Institut und kann zu einem persönlichen Ritual avancieren. Das lässt sich mit regelmässigen Yoga- oder Pilatesübungen vergleichen, die – kontinuierlich angewendet – zu einem verbesserten Körpergefühl verhelfen. Zusätzlich kann man der Kundin noch eine Anleitung für die Heimpflege an die Hand geben und somit auch den Produktverkauf fördern und steigern. Speziell auf die Bedürfnisse der Kundin abgestimmte Pflegeprodukte und die Empfehlung gezielter Massagegriffe für zu Hause geben der Kundin auch nach dem Besuch ein längerfristig anhaltendes positives Gefühl. Damit man erfolgreich ist, sollte man seinen Mitarbeitern regelmässig Verkaufstrainings anbieten.
Den Nutzen verdeutlichen
Gezielte Techniken für die Selbstmassage der Kundin komplettieren also das Pflegeritual daheim, dienen der langfristigen Kundenbindung und verdeutlichen die Rolle der Massage als nicht ersetzbares Anti-Aging-Tool. Wichtig ist hierbei, dass die Griffe korrekt angewendet werden. Nur wenn die Kundin sicht- und spürbare Ergebnisse erlebt, wird sich ihr Bewusstsein für das Thema Gesichtsmassage intensivieren. Und wie lässt sich die Gesichtsmassage generell in den Behandlungsablauf integrieren? Zunächst ist es ratsam, mit der Kundin eine gezielte Bedarfsanalyse durchzuführen. Sie müssen den Hautzustand erkennen und im Gespräch auf Basis einer eher emotionalen Fragestellung viel über die Bedürfnisse der Kunden in Erfahrung bringen. Nur dann können Sie für die Kundin nutzwertig handeln und Empfehlungen aussprechen. Abhängig vom Hautzustand wählen Sie Produkt und Massagetechnik. Bei einer eher öligen Haut empfiehlt sich z. B. eine Druckpunktmassage, da diese die Entgiftung der Haut fördert. Bei sensibler Haut ist eine sanfte Streichmassage ratsam.
Generell gilt: Je intensiver und gezielter die Griffe sind, umso stärker werden die Muskeln aktiviert und das Gewebe wird gestrafft. Diese Tiefenwirkung sollte bei allen Techniken das Ziel sein. Heute gibt es spezielle Massagetechniken, welche die Tiefenmuskulatur so weit stärken, dass sie die Gesichtszüge modellieren. Diese Art der Massage ist wie eine Yoga- oder Pilatesübung zu verstehen und kann die Konturen effektiv definieren.
Autorin:
Heike Zils begleitet die Marke Decléor seit 14 Jahren. In ihrem Verantwortungsbereich liegen u. a. die Entwicklung innovativer Massageansätze sowie die praxisnahe Ausbildung für Institute und Spas. Neben Massagetechniken zählen Signature-Treatments zu ihren Kernkompetenzen.
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Text: Heike Zils
Bilder: stock.adobe.com (1); Heike Zils (1)