Flüssigreiniger
Gesunde Kräuter-Drinks aus dem Garten der Natur
„Drei weisse Birken in meiner Heimat steh’n“ heisst es in einem alten Schlager. Wer einen solchen Baum im Garten hat, kann von dessen Heilkräften profitieren. Aber auch andere heimische Pflanzen eignen sich zum Entgiften.
Eigentlich ist es ganz einfach: Gehen Sie vor die Tür und schauen Sie aufmerksam hin, was Mutter Natur im Garten, auf Wiesen und an Wegesrändern wachsen lässt. Dabei werden Sie u. a. Brennnesseln, Hagebutten und Löwenzahn sowie Birken, Gundermann, Giersch oder die unscheinbare Quecke entdecken. Aus diesen einheimischen Pflanzen kann man z. B. Tees zubereiten, die den Körper bei der Entgiftung unterstützen. Kräuterhäuser und Apotheken bieten Tee-Mischungen an, die aktivierend, ausleitend oder blutreinigend wirken. Man kann aber auch ganz gezielt auf die Kraft einer einzelnen Pflanze setzen. Als Detox-Klassiker gilt der Aufguss aus den Blättern der Birke, insbesondere der Hängebirke (Betula pendula). Die Pflanze ist u. a. reich an Flavonoiden, Gerbstoffen, Saponinen und Bitterstoffen. Sie wirkt entwässernd und blutreinigend, die Knospen gelten als kraftspendend und stärkend. Traditionell schwören Nordeuropäer auf die Heilkraft dieses symbolträchtigen Baumes und geniessen z. B. frisch gezapftes Birkenwasser. Die Einheimischen gewinnen diese nährstoffreiche, klare Flüssigkeit – die auch als Birkenblut bezeichnet wird – im Frühling kurz vor der Blüte. Mittlerweile wird Birkenwasser auch hierzulande angeboten – als Trendgetränk, dem zur Konservierung in der Regel Zucker zugesetzt wurde. Und mitunter findet man in Blogs den Vorschlag, dass man sich das frische Birkenwasser doch einfach selbst aus dem Wald holen solle.
Bloss nicht selbst bohren!
Baumpfleger raten von solchen Alleingängen natürlich unbedingt ab. Das Anbohren der Birken ohne Sachkenntnis schade diesen. Nicht nur der Baum werde dabei unnötig beschädigt, er benötige das Birkenwasser zudem selbst – für sein eigenes Wachstum. Darüber hinaus seien auch rechtliche Bestimmungen zu beachten, denn man müsse sich für das Anzapfen der Birken stets das Einverständnis des Eigentümers einholen– sei es der Waldbesitzer oder die öffentliche Hand. Man könne sich stattdessen gut mit Birkensaft und -elixier aus dem Reformhaus oder einem Aufguss behelfen – und ein solcher ist leicht zuzubereiten. Für eine grosse Tassenportion übergiesst man z. B. einen Esslöffel Birkenblätter mit kochendem Wasser und lässt den Tee 15 Minuten ziehen.
Im März kann man in der Natur ein weiteres Heilkraut finden, das sich für ein ausleitendes Getränk eignet: Gundermann (Glechoma hederacea), auch Gundelrebe genannt, ist dann auf Wiesen und an Wegesrändern zu finden. Im Volksglauben galt der genügsame Bodendecker einst als Schutz vor bösem Hexenzauber. Er ist reich an Bitter- und Gerbstoffen sowie Saponinen und Kalium. Ein Aufguss kann sowohl aus den zartlila Blüten als auch aus den Blättern zubereitet werden, so die Kräuterpädagogin Eunike Grahofer. Man nehme hierfür zwei Esslöffel der Pflanzenteile auf einen Liter Wasser. Wichtig dabei ist, dass das Wasser abgekocht und leicht abgekühlt über das Heilkraut gegossen wird. Die Expertin empfiehlt eine Ziehzeit von fünf bis acht Minuten, danach sollte der Gundermann-Aufguss schluckweise über den Tag verteilt getrunken werden. Haben Sie vielleicht schon mal vom Hunds- oder Flechtgras gehört? Wahrscheinlich ist Ihnen diese Süssgras-Art eher als Quecke (Elymus repens) bekannt. Dieser unscheinbare „Rasenbewohner“ wird zu Unrecht als Unkraut abgetan. Bereits seit vielen Jahrhunderten werden die Wurzeln der Quecke als Heilmittel verwendet. Sie enthalten ebenfalls Bitterstoffe und Saponine, aber auch viele Spurenelemente, Mineralien und Vitamine. Besonders im Frühling sind die Wurzeln sehr gehaltvoll. Traditionell galt die Quecke in der Volksmedizin als Heilmittel gegen Hustenbeschwerden, zudem wurde sie gegen Gicht und Rheuma verwendet. Doch sie wirkt auch entwässernd sowie stoffwechselanregend und eignet sich somit für eine entgiftende Frühjahrskur. Für die Zubereitung eines Tees werden zunächst die Wurzeln der Quecke kleingeschnitten, ein gehäufter Teelöffel des Schnittguts wird mit einem Viertelliter Wasser aufgesetzt, kurz zum Kochen gebracht und sofort abgeseiht. Dieser Aufguss sollte dann bis zu dreimal täglich warm getrunken werden.
Mehr als nur ’ne Pusteblume
Bekannt und bewährt ist natürlich auch der Löwenzahn (Taraxacum officinalis). Die „Kuhblume“ gilt als ein wahres Multitalent unter den Heil- und Wildkräutern, denn man kann alle Pflanzenteile von ihr verwenden. Löwenzahn wirkt u. a. harn- und galletreibend, zudem aktiviert er den Zellstoffwechsel, unterstützt die Fettverdauung und regt die Darmtätigkeit an. Diese Eigenschaften sind insbesondere auf den hohen Gehalt an Bitterstoffen zurückzuführen.
Für die Herstellung von Löwenzahn-Tee benötigt man etwa eine Handvoll junge, frische Blätter auf einen Liter Wasser. Diese werden zunächst in Streifen geschnitten, anschliessend mit kochendem Wasser übergossen und nach etwa fünf Minuten abgeseiht. Empfohlen wird der tägliche, schluckweise Genuss von bis zu drei Tassen des Aufgusses. Die „innere Flüssigreinigung“ funktioniert im Übrigen auch noch anders – mit Sossen und Suppen. Wenn es im Frühling grünt und spriesst, werden die aktivierenden und ausleitenden Kräuter gerne auch auf andere Weise verzehrt. In vielen Gegenden kommen traditionelle Speisen auf den Tisch, in denen gerade zu Ostern das frische Grün dominiert. In Deutschland lieben etwa die Frankfurter ihre „Grie Soss“ aus Petersilie, Pimpinelle, Kresse, Schnittlauch, Kerbel, Borretsch und Sauerampfer (Rumex acetosa).
Saurer Saubermacher
Der Sauerampfer zählt ebenfalls zu den Kräutern, die blutreinigend und harntreibend wirken. Die gerbstoff- und vitaminreiche Heilpflanze ist auch eine Zutat der sogenannten Gründonnerstagssuppe. Hierin finden sich zudem andere „Entgiftungsspezialisten“, denn diese „Flüssignahrung“ enthält neben dem Sauerampfer noch Giersch, Löwenzahn, Taubnessel, Sauerklee, Brennnessel, Schafgarbe, Vogelmiere und Gänseblümchen. Auch Gundermann passt gut in diesen Pflanzenreigen. Ein einheitliches Rezept ist für diese Frühjahrsspeise leider nicht überliefert, sie wird regional unterschiedlich zubereitet. Doch unabhängig davon ist das frische Süppchen nach einem langen Winter ganz bestimmt ein gesunder Genuss, der den Körper gründlich von innen reinigt.
Detox Delight: Kunden-Event zum Thema „Entgiftung“ für Ihr Institut
Wahrscheinlich ist es für Sie selbstverständlich, Ihrem Kunden vor dem Behandlungsbeginn eine Tasse Tee zu reichen. Es spricht nichts dagegen, auch mal einen entgiftenden Tee aus den vorgestellten Pflanzen zu servieren. Doch sollten Sie dabei vorsichtshalber nach Allergien und Unverträglichkeiten fragen, denn gerade die Birke gilt als starkes Allergen und bereitet nicht nur Heuschnupfengeplagten Probleme. Falls Sie in Ihrem Institut ohnehin Nahrungsergänzungsmittel und Detox-Produkte verkaufen, dann könnten Sie auch über einen entsprechenden Kunden-Event nachdenken. Hierbei haben Sie Gelegenheit, Ihr Sortiment zu präsentieren und Ihre Kunden ausführlich und gezielt zu beraten – gerne auch mit Unterstützung Ihrer Partnerfirma oder einem Ernährungsberater. Die Kunden können sich über die einzelnen Präparate informieren und diese auch probieren. Wenn Sie z. B. Pflanzenpulver im Sortiment führen, können Sie daraus „Versucherle“ zubereiten. Besonders zu Jahresbeginn – wenn die guten Vorsätze gefasst sind und das Bedürfnis nach innerer Reinigung gross ist – macht so ein themenbezogener Aktionstag durchaus Sinn. Stellen Sie Ihre Produkte vor und bieten Sie einen oder mehrere Vorträge zum Thema Detox an. Ausserdem können Sie für einen kulinarischen Genuss mit den entgiftenden Frühlingsboten sorgen, indem Sie ein kleines „Green Detox“-Buffet herrichten. Hier können Sie mit Wildkräutersalaten, Smoothies und auch mit der Gründonnerstagssuppe punkten. Im Buchhandel finden Sie eine grosse Auswahl an Rezeptbüchern zu diesem Thema, auch im Internet werden Sie fündig. Oder aber Sie bleiben Ihrer professionellen Linie treu und entschliessen sich für eine Kooperation: Engagieren Sie einen Kräuterexperten, der Ihnen die schmackhaften Detox-Speisen zubereitet.
Text: Dr. Anja Rieck
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