HAND & FOOT

Sicher Barfuss

Barfuss laufen tut den Füssen und der Seele gut. Gerade aber in Badis fängt man sich leicht Warzen oder Pilzinfektionen ein. Wir zeigen, was Sie dagegen tun können.

Veröffentlicht am 28.07.2021

Die Gefahr einer Ansteckung lauert im Freibad weniger im Schwimmbecken selbst, sondern besonders am Beckenrand und dort, wo feuchtwarme Umgebung ideale Bedingungen für die Erreger von Warzen und Fusspilz bietet, wie in Duschen und Umkleiden. Begünstigt wird eine Infektion zudem durch die nach dem Baden aufgeweichte Hornschicht der Fusssohle deren Barrierefunktion dadurch vermindert ist.

Hier bieten Badelatschen einen guten Schutz vor dem Kontakt mit den Erregern, vor Insektenstichen oder auch Schnittwunden durch kleinere Scherben. So lässt sich das Risiko einer möglichen Infektion minimieren. Wer zu Fusspilz neigt, kann die Füsse vor dem Baden mit einer speziellen Creme für pilzempfindliche Haut eincremen. Nach dem Baden die Füsse gut abspülen und mit einem extra dafür vorgesehenen Handtuch sorgfältig abtrocknen. Wichtig ist, dabei auch die Zehenzwischenräume nicht zu vergessen. Durch anschliessendes Eincremen der Füsse wird die Hautbarriere gestärkt und ein mögliches Eindringen von Erregern erschwert.

Was aber tun, wenn man sich doch Fusspilz oder Warzen eingefangen hat? Meist wird eine Fusspilzinfektion erst einige Tage nach dem Schwimmbadbesuch bemerkt. Die betroffene Hautpartie fängt an zu jucken und schuppt sich. Bei fortschreitender Infektion, die meist von den Bereichen zwischen den Zehen ausgeht, können Risse entstehen und eine Ausbreitung auf die Fusssohlen erfolgen.

 

Befall auch anderer Körperteile

Und obwohl besonders oft die Füsse befallen werden, kann der Pilz sich grundsätzlich überall am Körper ansiedeln. Durch Kratzen oder sonstiges Verschleppen, z. B. durch ein Handtuch, kann der Pilz auch andere Körperstellen befallen. Alle Handtücher sollten daher regelmässig ausgetauscht und bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden.

Sobald eine Infektion bemerkt wird, sollte unverzüglich mit der Behandlung begonnen werden. In der Apotheke gibt es eine Auswahl an rezeptfreien, antimykotischen Salben. Bei sorgfältiger Fusshygiene und täglichem Wechseln der Socken wird man die Infektion in der Regel in wenigen Wochen wieder los.

Dabei ist zu beachten, dass auch über das Abklingen der sichtbaren Anzeichen hinaus behandelt werden sollte, um einen Rückfall zu vermeiden. Nur bei fortgeschrittenem, grossflächigem Pilzbefall an Fusssohle, Ferse und eventuell Nägeln, kann die Einnahme von Präparaten erforderlich werden, die den Pilz auch von innen bekämpfen. In diesem Fall sollte ein Arzt konsultiert werden.

Badeschuhe können vor Warzen und Pilzinfektionen schützen

Badeschuhe können vor Warzen und Pilzinfektionen schützen

Warze, Hühnerauge oder Schwiele?

Auch eine Infektion mit Warzen wird in der Regel erst nach mehreren Tagen oder Wochen bemerkt. Zwar treten Warzen besonders oft bei Kindern und Jugendlichen auf, eine Infektion kann allerdings in jedem Lebensalter erfolgen. Im Allgemeinen lassen sich Warzen gut erkennen, manchmal aber ähneln sie auch Hühneraugen oder Schwielen, sodass zur sicheren Unterscheidung das geschulte Auge eines Fachmanns benötigt wird. Die häufigste Warzenart ist die «gewöhnliche Warze» (Verrucae vulgares), insbesondere die Füsse werden oft von Dornwarzen besiedelt, die durch Humane Papillomaviren (HPV) hervorgerufen werden. Weil diese fast immer an den am stärksten beanspruchten Stellen der Fusssohle sitzen und meist tief in die Unterhaut reichen, können sie schmerzhaft sein.

Wie beim Fusspilz können auch Warzen durch Verschleppen auf andere Körperstellen übertragen werden. Um sie loszuwerden, hilft oft konsequentes Zuwarten. Prinzipiell verschwinden Warzen irgendwann ganz von selbst, allerdings müssen hierfür mehrere Monate veranschlagt werden. Werden die Warzen als kosmetisch störend oder, wie bei Dornwarzen, als schmerzende Fremdkörper empfunden, ist eine Behandlung angeraten. Leider ist auch hier Geduld gefordert, denn Warzen halten sich oft hartnäckig oder bilden sich nach einer kurzen Weile neu.

Neben Tinkturen und Pflastern aus der Apotheke, die z. B. Milchsäure, Salizylsäure oder Ameisensäure enthalten, helfen auch das Vereisen, das Abtragen mit einem speziellen chirurgischen Instrument oder eine Lasertherapie gegen Warzen. Die zuletzt genannten Methoden werden in der Regel nur in einer Arztpraxis angewendet. Die Tinkturen oder Cremes müssen mehrere Wochen lang mehrmals täglich auf die Warzen aufgetragen werden. Die Pflaster sind einige Tage lang zu tragen, bei mehrmaliger Wiederholung.

 

Rötung mit leichter Schwellung

Auch das Vereisen wird meist wiederholt, wobei zwischen den Sitzungen mindestens eine Woche liegen sollte. Gut zu wissen: Nach der Kältebehandlung kommt es an der vereisten Stelle zu einer Hautrötung mit leichter Schwellung, oft bildet sich auch eine Hautblase. Nach mehreren Tagen heilt die Warze dann mit Krustenbildung ab. Das Abtragen mit einem chirurgischen Instrument führt ebenfalls zum Abheilen mit Krustenbildung.

Eine weitere Massnahme ist das Entfernen der Warzen mittels Laser. Dafür ist häufig eine örtliche Betäubung notwendig, gegebenenfalls auch eine Narkose. Je nach Lasertyp, CO- oder Farbstofflaser, werden dabei Gewebeanteile der Warze zerstört. Schonender ist die Verwendung eines Lichtlasers bei der Photodynamischen Therapie zum schichtweisen Abtragen der Warze.

 

 

 

 

Dr. Lars Nothdurft war nach seinem Studium der Chemie an der Friedrich-Alexander Universität in Erlangen langjährig in der Biochemie, der Analytik und der Qualitätssicherung tätig. Heute ist er bei Gustav Baehr zuständig für Regulatory Affairs & Quality Management.

lars.nothdurft@gustav-baehr.de

 

 

Text: Dr. Lars Nothdurft

Fotos: stock.adobe.com (2), Dr. Lars Nothdurft (1)

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