Hand & Foot

Das passende Werkzeug

Bessere Ergebnisse mit richtigen Instrumenten

Veröffentlicht am 08.01.2021

Naildesign ist ein Handwerk. Und wie in jedem Handwerk ist das richtige Werkzeug und dessen Pflege für das Ergebnis sehr wichtig. Daher lohnt es sich, Zeit und Geld in die Auswahl zu investieren.

 

Auch wenn es zu Beginn des Handwerks noch nicht deutlich spürbar ist, was ein sehr gutes Instrument oder eine Feile von schlechteren unterscheidet, wird es mit zunehmender Erfahrung immer klarer. Gutes Werkzeug macht mehr Freude und bringt dazu merklich auch die besseren Ergebnisse.

Nicht selten unterscheidet sich eine gute Behandlung mit echtem Premium- Anspruch von einer schlechteren Behandlung durch die gute, präzise Ausarbeitung, die mit dem richtigen Handwerkszeug einfach professioneller möglich ist.

 

Pluspunkt für Metallwerkzeuge

Für die Maniküre, die als Basis-Version letztlich auch die Grundlage für eine gute Modellage ist, ist eine Auswahl an Maniküre-Instrumenten wichtig. Auch wenn häufig mit rotierenden Instrumenten und elektrischen Feilen gearbeitet wird, ist die Arbeit mit ausgewählten Metallinstrumenten sehr präzise und effektiv. Metallwerkzeuge lassen sich hygienisch einwandfrei aufbereiten, bleiben lange in Funktion und garantieren ein gutes Ergebnis. Ein wichtiges Kriterium beim Kauf ist die Frage, ob sich die Instrumente auch in Desinfektionslösungen einlegen lassen oder sie schnell an Qualität verlieren. Metall-Maniküre-Instrumente bedürfen eines Trainings und einer Einweisung, damit man mit den äusserst effektiven Instrumenten sachgemäss und effizient umzugehen lernt.

Für die Maniküre eignen sich Metallinstrumente in Löffelform, Spatel und Schaber. Die Instrumente wirken auf den ersten Blick sehr scharf, sind aber eher stumpf.

Natürlich ist hier die richtige Führung wichtig. In der Anwendung wird das Instrument nicht in einem steilen Winkel, sondern fast parallel zur Nagelplatte geführt. So schabt und spatelt man die Nagelhaut sauber, ohne Riefen in die Nagelplatte zu drücken. Neben der Curette sollte mindestens noch eine andere Form des Schabers und Pushers in Gebrauch sein. Auch die kleinen Schaber mit einem feinen Kugelkopf sind sehr wirksam im Abtragen von überschüssiger Nagelhaut, da man sehr gut auch einen tieferen Nagelfalz reinigen kann.

 

Behandlung der Nagelhaut

Für die Behandlung der Nagelhaut kommt ein professioneller Nagelhautentferner zum Einsatz. Die Naturnägel werden in jedem Fall vor dem Handbad gekürzt und befeilt, da sie im feuchten Zustand empfindlicher sind und die Nagelfasern leichter Schaden nehmen.

Zusätzlich bedarf es einer guten Nagelhautzange oder -schere. Zum einen muss das Metall die Einlage in die Hygienelösung schadlos überstehen und zum anderen müssen die Schneiden einwandfrei schneiden. Denn leider erlebt man oft, dass die Nagelhaut durch schlechte Nagelhautzangen eher abgerissen als wirklich geschnitten wird. Nur mit einer hochwertigen Nagelhautzange mit guten Schneiden lässt sich eine exakte Maniküre arbeiten und überschüssige Nagelhaut sauber abtrennen. Nagelhautzangen gibt es mit verschiedenen Schneideformen, sodass jeder die für sich passende aussuchen kann.

Die Nagelhautzange kommt in der Behandlung immer erst zum Abschluss der Pflege oder auch der Modellage zum Einsatz. Selbst wenn in einer Maniküre nur noch die Nagelplatten poliert werden, kann eine sensible Nagelhaut dann schon zu empfindlich reagieren. Daher ist die Empfehlung, die Nagelhaut immer zum Abschluss der Behandlung von überschüssiger Haut zu befreien.

Zum Befeilen von Naturnägeln sind Kunststofffeilen in der Stärke ab 240 Gritt und höher zu empfehlen. Bei einigen Männern sind in der Maniküre wegen sehr fester Nägel auch Feilen mit 180 Gritt notwendig, aber das ist eher die Ausnahme. Werden zu grobe Feilen benutzt, wird die Nagelstruktur aufgerissen und es entstehen Mikrorisse, die sich durch Nagelbruch oder Splissanfälligkeit zeigen können.

 

Auf Hochglanz poliert

Für die Naturnagelränder und die Oberfläche setzt man Polierfeilen ein. Als Profi wählt man hier lange Buffer mit einer feinen Körnung von 280 Gritt und mehr, die zunächst für die erste sanfte Reinigung und vorsichtige Glättung der Oberfläche eingesetzt werden.

Zur Politur eignen sich anschliessend High-Shine-Polish-Feilen, die auf jeder Seite eine Polierfunktion haben und mit der man die Oberfläche zu Hochglanz aufarbeiten kann. Dies sieht nicht nur optisch gut aus – der Nagel wird dadurch auch geschützt und ist weniger empfindlich gegenüber Austrocknung.

 

Grob ist out

Für die Maniküre sind Metallfeilen weniger empfehlenswert. Sie sind zu aggressiv und schädigen schnell die Nagelkante. Glasfeilen hingegen sind eine sanfte und schonende Alternative für sehr empfindliche Nägel. Jedoch feilt man bei normalen Nägeln einfach zu lange und es kostet zu viel Zeit, die Nägel zu kürzen und in Form zu bringen.

Auch für die Nagelmodellage sind bei den heutigen Nagelkunststoffen keine extra groben Nagelfeilen notwendig. Feilen von 150 bis 240 Gritt sind ausreichend und erlauben ein feines Schleifbild.

Für den professionellen Abschluss des Kontrollschliffs bedarf es wieder eines langen Buffers, der die Oberfläche noch einmal optimal glättet. Wird dieser Feinschliff nicht durchgeführt und direkt nach dem Grobschliff ein Colour-Gel oder ein Versiegelungsgel aufgetragen, werden alle Feilspuren optisch sichtbar und die unschöne, kantige Oberfläche lässt den Nagel in der Oberfläche nicht perfekt glänzen.

 

 

 

 

Autorin:

Bettina Hillemacher begann 1985 ihre Karriere mit einem eigenen Institut. Sie war lange als internationale Schulungs- und Marketingleiterin bei einem deutschen Kosmetikhersteller tätig. Sie arbeitet heute selbstständig als Coach für die Kosmetik- und Nagelbranche.

KONTAKT:

Bettina.hillemacher@t-online.de

 

 

 

Text: Bettina Hillemacher

Fotos: stock.adobe.com (1), Bettina Hillemacher (1)

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