Veröffentlicht am 28.07.2021

 50 Teilnehmer machen sich am 13. Juni auf die Jagd zweimal rund um die Uhr – bei den virtuellen 24 Stunden von Le Mans. Porsche schickt sein neu geschaffenes Esports Team an den Start und vier digitale 911 RSR, Modelljahr 2017 mit insgesamt 16 Fahrern ins Rennen. Der Sportwagenhersteller nimmt den Einsatz ernst und bereitet sich so konsequent auf die Herausforderungen vor, als würde es sich um ein reales Rennen handeln. «Die digitale Auflage hält für uns ganz neue Aufgaben bereit, die wir bestmöglich lösen wollen und von denen wir nur lernen können – auch für die reale Welt», betont Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter Werksmotorsport bei Porsche.

Simracing im professionellen Motorsport

Mehr als 30 Personen umfasst das Werksteam, das in der GTE-Klasse im Kampf um den Sieg antritt. Dazu zählen auch die 16 Piloten, die Porsche nominiert hat. Je zwei Werksfahrer teilen sich ein Cockpit mit je zwei professionellen Simracern. Die besondere Herausforderung besteht unter anderem darin, die unterschiedlichen Vorlieben der Werksfahrer und der Simracer unter einen Hut zu bekommen. Ausserdem gelingt ein fahrbares und gleichzeitig schnelles Setup nur dann, wenn auch die Erfahrungen mit dem digitalen Modell des 911 RSR auf der Wettbewerbs-Plattform rFactor2 berücksichtigt werden.

Extrem detaillierte Einstellungen nötig

Tatsächlich existiert von dem Rennwagen ein sehr detailliertes Rechenmodell, das zwar in vielen Bereichen an die Realität heranreicht, aber auch seine Eigenheiten hat. Deshalb kommt der „digitalen Setup-Arbeit“ grosse Bedeutung zu. Von Sturz- und Spureinstellungen, der Bremsbalance, der aerodynamischen Auslegung, Feder- und Dämpfer-Settings, Stabilisatoren und der Traktionskontrolle bis hin zum Ansprechverhalten des Simulator-Lenkrads und der Pedalerie kann alles justiert werden. Jeder Fahrer hat seine individuellen Vorlieben.

Genügend Zeit zum Testen

Zeit zum Testen auf dem 13,626 Kilometer langen Mix aus permanenter Rennstrecke und nur vorübergehend gesperrten Landstrassen in Le Mans bietet die virtuelle Rennveranstaltung schon im Vorfeld zur Genüge – bei einem drei- und einem sechsstündigen Testrennen. Jeder Fahrer muss verpflichtend an mindestens einem dieser Termine teilnehmen und wenigstens zehn Runden absolvieren, um eine Starterlaubnis zu erhalten. Das ist auch deshalb wichtig, weil die Regeln beim virtuellen Rennen identisch sind wie beim realern Rennen.

Der Zeitplan

Das virtuelle 24-Stunden-Rennen von Le Mans beginnt am Samstag, den 13. Juni 2020, um 15:00 Uhr Ortszeit. Zuvor finden Mittwoch, 10. Juni, von 10:00 bis um 22:00 Uhr sowie am Donnerstag (11. Juni, 10:00 bis 17:00 Uhr) freie Trainings statt, bevor um 18:00 Uhr ein dreistündiges Testrennen beginnt. Ein weiteres freies Training steht am Freitag (12. Juni) von 10:00 bis 17:00 Uhr an. Das 20-minütige Qualifying der GTE-Klasse startet am Freitag um 18:10 Uhr.

Text: Koray Adigüzel

Bilder: Porsche

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